Wie schön: Auch nach Jahren des Laufports hält dieser noch neues für mich bereit. Eigentlich bin ich eher unwillig mit zum Silveterlauf nach Giessen gekommen. Aber Jörg kennt keine Gnade: Im Nieselregen steht er vor meiner Tür, und auch als das Ganze unterwegs in Schnee übergeht nimmt er unbeirrt Kurs auf das Schiffenberger Tal.
Während des Laufes war aber Pause von oben; na, immerhin; dafür haben wir von unten genug Feuchtigkeit abbekommen.
Ich mach zur Zeit zwar reichlich Kilometer, aber kein gezieltes Tempotraining. Also erstmal antesten, wie es geht. Die ersten 1 1/2 Kilometer sind flach und asphaltiert. Die Spitze läuft kaum unter 4 Min/km, da bin ich erstmal dabei. Als es jedoch ins Gelände geht, bleibe ich etwas zurück und lasse mich auch noch ein paar mal überholen. Ich finde mein eigenes Tempo. Bald läuft Vereinskollege Christian zu mir auf. Gemeinsam läufts sich's besser und wir verkürzen wieder den Abstand zur der vor uns laufenden Gruppe. Als wir fast aufgeschlossen haben, bleiben die Läufer vor uns plötzlich stehen. An der Kreuzung hängen zwei Pfeile. Einer zeigt eindeutig geradeaus, der andere zeigt ebenso eindeutig nach rechts in einen kleinen Trampelpfad. Unter der leichten Schneedecke finden wir noch einen Pfeil aus Sägespänen, der sich für den Trampelpfad entscheidet. Dennoch: Drei Läufer entscheiden sich geradeaus zu laufen, ich nehme mit Christian und Daniil die Variante nach rechts. Das nächste Kilometerschild stimmt genau mit der Garminangabe überein. Puh, das hat geklappt, und nebenher habe ich so die AK-Führung übernommen. Unsere 3er Gruppe hält noch eine ganze Weile, und noch einmal investieren wir einige Sekunden Sillstand, um die Wegführung zu erkunden. An der letzten Steigung drücke ich nochmal das ordendlich aufs Tempo, und auf den letzten Kilometern komme ich noch ein Stück von meinen Begleitern weg. Achter Platz gesamt und AK-Sieg, da hat sich die Überwindung doch gelohnt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen