Sonntag, 27. Juni 2010

150er Woche

Puuh, vor dem 100er in Fröttstätt noch mal eine ordentliche Trainingsleistung hingezaubert. Ein guter Rahmen: Das ein-wöchige Betriebsrats-Seminar in Gladenbach bei Marburg. Pünktlich Feierabend und verschiedene Wanderwege (der Längste 16km / 520HM mit Aussichtsturm auf halber Strecke) starten direkt vor der Haustür. Wirklich hübsche Gegend, und das Profil dem Thüringer Wald nicht unähnlich. Ja, und dann, zurück in Friedberg die 7-Tag-Woche mit einem hügligen 35km-Lauf rund gemacht. Jetzt nur noch ein wenig rollen lassen und Kräfte sammeln, dann bin ich beim Ultra wieder bei den Leuten.

Sonntag, 20. Juni 2010

Zu früh geärgert

Die alljährliche Gewissens-Entscheidung "Biel oder Brüder-Grimm-Lauf" ist mal wieder zu Gunsten des Etappenlaufes ausgefallen. Bereits zum 6. Mal stehe ich am ersten Start auf dem Hanauer Marktplatz. Viele bekannte Gesichter; BGL-Läufer sind ihrer Veranstaltung treu. Nach dem Start bleibe ich erst einmal bei meinen Mannschaftskollegen Frank und Thomas, muss aber bald erkennen, das die flotter unterwegs sind als gut für mich wäre. Ich nehme etwas zurück und lasse mich etwas fallen. Mit einem Tempo um 3:50 fühle ich mich wohler um absolviere diese ersten flachen 15,5 Kilometer knapp unter einer Stunde, das ist okay. 13. Platz / 8. M40 hatte ich mir aber nicht so vorgestellt, da sollte man noch dran arbeiten. Die Samstag-Morgen-Etappe ist mit 14 km die Kürzeste, hat aber schon den ersten Berg. Ich reihe mich ungefähr so ein, wie auch gestern, lande aber sogar in der Etappen- als auch in der Gesamtwertung auf dem 15. Platz. Es gibt hier 10-Jahresklassen. Damit ist über die Hälfte des Vorderfeldes in der M40, und ich bin nur auf Platz 11. Wenn ich zur Siegerehrung will, brauche ich den 6. Na, ja, dann eben eher nicht, bleibt mir nur die Hoffnung auf die Mannschaftswertung, bei der es recht gut aussieht, mein Team Passtschon98 liegt nur eine halbe Minute hinter den führenden Yeti-Jägern. Und alle drei Passtschoner beteuern, dass die besten Etappen noch kommen sollen. Zumindest für mich und Frank sollte sich dies bewahrheiten. Die 3. und die 4. Etappe sind sehr hügelig und sehr waldig, dazu sonnig aber nicht allzu warm, so mag ich's am liebsten. Einige gute Flachläufer bekommen dagegen ihre Probleme. Und siehe da: Ich kann auf den letzten Kilometern der dritten Etappe auf Frank (den Yeti-Jäger) auflaufen, und wir geben zusammen Gas bis ins Ziel. Jawoll, endlich eine Top-Ten Platzierung. Und schau her: Plötzlich steht mein Name ein gut Stück weiter vorne in der Liste, es gibt doch noch Hoffnung ... und ab dieser Etappe die dringend benötigte Massage. Sonntag morgen versammeln sich die Läufer auf dem Gelnhausener Marktplatz. Vielen ist etwas anderes als die pure Lauflust ins Gesicht geschrieben. Die Beweglichkeit vieler Starter ist deutlich eingeschränkt. Mir ging es an dieser Stelle schon schlechter, wenn der Startschuss kommt wird es schon wieder laufen. Genau so ist es, ich ordne mich in eine Gruppe mit Top-Ten Läufern ein. Diese entwischen mir an den steileren Stellen zwar ein Stück, aber meine direkte Konkurrenz habe ich deutlich im Griff. Die letzten paar Kilometer gehen nur noch bergab, teilweise unangenehm steil, und das auch noch auf Asphalt. Aber jetzt bin ich auf dem Vormarsch und gebe mir kein Pardon. Ich laufe noch fast auf die beiden Franks vor mir auf, als wir Wächtersbach einlaufen. Mit Spannung erwarte ich die aktuelle Ergebnis-Liste. 11. Platz gesamt und schon der 7. in der M40, nur knapp 20 Sekunden hinter dem 6. platzierten Jochen.
Nun ist allerdings Jochen der bessere Läufer im Flachen, und die letzte Etappe hat nur einen steilen Berg hoch und runter auf den ersten Kilometern, danach passiert Geländetechnisch nichts mehr. Also entscheide ich mich für die Flucht nach vorn. Auf dem ersten flachen Kilometer habe ich Jochen erwartungsgemäß an den Fersen, dann renne ich mit Affenzahn den Berg hoch, und gebe auch abwärts richtig Gas. Als ich wieder ins flache Kinzigtal komme, habe ich einen schönen Vorsprung. Die Situation erweist sich als noch günstiger, da die beiden Franks (der Passtschoner und der Yeti-Jäger) zwischen mir und Jochen liegen. So kann ich die beiden zu mir auflaufen lassen, und wir laufen zu dritt weiter. Zusammen halten wir das Tempo hoch, und irgendwann verliert Jochen komplett den Anschluss. Der Zieleinlauf in Steinau ist immer ein schöner Moment. Zu dritt mit meinen Weggefährten ist nur umso schöner, und für die Siegerehrung auf dem Festplatz verpasst man gerne die erste Halbzeit des Fußballspiels. In der Mannschaftwertung ist es beim 2. Platz geblieben, aber den Sieg gönnen wir den Yeti-Jägern, die selber schon mehrfach 2. waren (davon 1 mal hinter den Yetis) von Herzen.