Dienstag, 27. Oktober 2009

Mitleid gibt's umsonst?

Schwer erarbeitet habe ich mir das Mitleid auf der großen Runde in Frankfurt. Die Endzeit von 3:00:50 lädt zu einem mitfühlenden Kommentar ein. Dass die Endzeit gar nicht soo schlecht ist, fällt den meisten erst nach kurzen Nachdenken ein. In der Tat habe ich mein Ziel um eine glatte Minute verfehlt, es wäre albern, irgendetwas anderes zu behaupten, aber das ist beim Marathon nichts ungewöhnliches. In der ersten Hälfte dümpelte der Lauf so vor mich hin, ich lief meistens 50 bis hundert Meter vor der 3 Stunden-Tempo-Gruppe, der Gruppe war es mir zu eng. Meine Vereinskollegin Andrea lief nie weit von mir entfernt. Wie üblich war es die Mainzer Straße, die meinen Zielen den Garaus machte. Auf der langen Geraden von Höchst zurück in die Innenstadt verlor ich einige Zeit. Bei km 32 oder 33 kamen die Jungs mit den Luftballons an mir vorbei, die Gruppe war schon deutlich kleiner, und ich verspürte nicht die Kraft sie wieder zu vergrößern. Die Power kam erst wieder zurück, als mir bei km 37 die Läufer und -innen entgegenkamen, die schon kurz vor dem Ziel waren. Obwohl ich mir sogar einen kleinen Cola-Stopp gönnte, habe ich noch reichlich Leute eingesammelt. Auf den letzten Kilometern hielt ich mich an einen Staffelläufer, der durchs Feld pflügte, bis dieser von seinen 3 Kollegen in Empfang genommen wurde und noch einmal schneller wurde. Der Zieleinlauf in der Festhalle ist einfach nur stark. Durch die Tribünen, über den roten Teppich, im Zielbogen überträgt sich die Superstimmung auf jeden Läufer, der das Ziel erreicht. Leider habe ich auch die "Kalauer-Zeit" von 2:59:99 nicht erreicht. Das tut mir fast mehr Leid, als die verpassten 3 Stunden. Aber auch diese Enttäuschung ist nach zwei Schöfferhofer schnell verarbeitet. Auf dem Weg zur S-Bahn kommen mir etliche wirklich enttäuschte Läufer entgegen, die Startnummer abgenommen. Mein Freund Jörg war nach einem Wasserrutschen-Unfall gar nicht am Start. Also, es gibt bessere Ziel für's Mitleid als ausgerechnet mich.
Wer übrigens meint Marathon-Läufer würden immer älter, hat recht: Im Starter-Beutel fand ich eine Flasche Mundwasser, "besonders geeignet für dritte Zähne", und man soll nicht glauben Procter und Gamble würde Zielgruppen nicht analysieren. (M+U 89)

Sonntag, 11. Oktober 2009

Mr. Uhrwerk

Schöner Lauf : Fast genau auf den 4-er Schnitt, fast gleiche 5-Kilometer-Abschnitte. Das hat mir beim Mainufer-Halbmarathon schon ganz gut gefallen. Jetzt bin ich mir auch sicher, dass die 2:59 das richtige Ziel für Frankfurt ist. Die Strecke geht 10,5 Kilometer Mainaufwärts, Wendepunkt und wieder zurück. Das macht die Strecke eigentlich schnell. Total ätzend ist der enge Start, ich stand in der 8en oder 10ten Reihe, trotzdem habe ich auf dem ersten Kilometer gleich mal 20 Sekunden verloren. Die Tatsache, das es keine Nettozeit gibt, treibt alles in die vorderen Reihen. Als ich dann endlich freie Bahn habe finde ich schnell den angestrebten 4er-Schnitt. Nach der Wende stellen wir fest, dass wir bisher wohl Rückenwind hatten. Ich habe immer noch meinen Begleiter (schon seit km5) im gelben Hemd, mit dem ich mich abwechseln kann. Wir sammeln nach und nach die Läufer ein, manche hängen sich dran. Irgendwann habe ich 5 oder 6 Leute im Nacken, und alle lassen mich ein paar Kilometer schön im Wind hängen, bis der Darmstädter endlich mal vor geht, und für die letzten 3 Kilometer noch mal ordentlich Betrieb macht. So schnell wie er kann ich nicht mehr, aber die Gruppe ist jetzt endlich zerissen und ich lasse nur noch einen weiteren Läufer passieren.

Samstag, 3. Oktober 2009

Ich kann eigentlich gar nicht laufen

Laufstil-Analyse beim Lauftreff-Leiter-Seminar:
Beim langsamen Lauf habe ich keinen aktiven Abdruck und führe die Arme quer vor den Körper. Beim Schnellen Lauf (Sollte 1000m-Tempo sein, war aber wohl eher noch schneller) habe ich starkes "Overcrossing", der Schritt ist zu lang und die Armführung geht zu weit bis hinter den Körper. Schade! Kann Gerald noch lernen was Geraldchen nicht gelernt hat? Will er das ??? Ich denke, ich werde gelegentlich mal auf Bein- und auf die paralle Armführung achten, vielleicht ist ja noch was drin.
Ein kleiner Trost: diejenigen die bereits im Kinder- und Jugenlichenalter Leichtathletik unter Anleitung betrieben haben, die haben auch eine vorzeigbare Technik. Dagegen haben diejenigen, die erst als Erwachsene und ohne (Technik-)Trainer losgelegt haben, einen Laufstil, der in der Zeitlupe eher für Heiterkeit sorgt.