Mittwoch, 15. Juni 2011

Hessentags-Marathon

Für Nicht-Hessen: Der Hessentag (dauert übrigens eine Woche) findet alljährlich in wechselnden hessischen Orten statt, und jeder Ausrichter versucht seine Vorgänger an Aktionen und Besucherzahlen zu übertrumpfen. Diesmal also der Hessentagsmarathon in Oberursel. Eine Halbmarathonrunde ist mit Variante zweimal zu absolvieren. Start mitten auf dem Hessentagsgelände, und bald geht es ab in den Wald. Zwar geht es nicht in den Hochtaunus, es sind schon einige Höhenmeter zu überwinden. Ein paar Cracks machen sich gleich vom Acker, mit einigen Konkurrenten darf ich mich noch um die hinteren Plätze der Top Ten streiten. Auf der zweiten Hälfte der ersten Runde arbeite ich mich Stück für Stück vor, und komme damit immerhin bis auf Platz 7. Als ich dann zum ersten Mal in Richtung Zielbereich komme wird es plötzlich eng. Mir kommen über 1.000 Halbmarathonis entgegen, und echt blöd wird es, als ich dann um einen Kreisverkehr laufe. Ich gehe damit in die zweite Runde und zwar direkt nach dem der, so ziemlich langsamste Halbmarathoni gerade durch ist. Der Weg wirkt im Wald wesentlich schmaler als bei der ersten Runde. Aus meinem "Hallo" und "'Tschuligung" wird ein "Ehy". Ein "Ehy" reicht meistens für 10 bis zwölf Überholmanöver, bis sich das Halbmarathonfeld endlich auseinander zieht, und auch die Läufer meiner Geschwindigkeitsvorstellung näherkommen. Andere Marathonis treffe ich auf dieser Runde erstmal gar nicht. Auf dem Pendelstück, auf dem die Halben nicht mitlaufen, sehe ich vor mir gar keinen, und ein Stück hinter mir sind noch die von mir überholten, aber niemand wirkt bedrohlich. Nur Frankie Zimmer rast durch das Feld um seine Skills-Staffel zum Sieg zu bringen. Ich bin so die ganze Zeit auf Kurs 3:05, wobei ich einplane, dass das Gefälle kurz vor dem Ziel mir noch die ein oder andere Minute bringen könnte. Tatsächlich werde ich dort etwas schneller, wie es richtig geht, zeigt mir Johannes Waldschmidt. Der zieht an mir vorbei, und bringt gleich einige Meter zwischen sich und mich. Auf dem letzten Flachstück ist er zwar nicht mehr schneller als ich, aber ich habe auch keine Lust die Jagd noch einmal aufzunehmen. Und bestimmt könnte er noch mal zulegen, wenn ich auflaufen würde. Platz 8 ist ja auch gut, und ein M45er ist ohnehin nicht mehr vor mir. Und die 3:02 ist sogar etwas schneller als geplant. Noch eine kleine Überraschung in der Ergebnisliste: Da ist wohl jemand zu spät zum Start gekommen. Der ist fast zwei Minuten nach mir gestartet, und nur eine Minute nach mir ins Ziel gekommen. Die Urkunden sind aber nach der Bruttozeit gezählt, also bleibe ich Achter, so ist's brav.

Sonntag, 12. Juni 2011

Wechseltraining

Neue Aufgaben erfordern neue Trainingsmethoden. Erstmal geht es mit dem Radl los auf die Echzeller Runde. Die ist etwas über 32 Kilometer lang, und für Wetterauer Verhältnisse flach. Mit ordendlichem Druck auf der Pedale schaffe ich die in weniger als einer Stunde. Dann kommt die große Übung: Fahrrad abstellen, Helm ab, Schuhwechsel dauern keine ganze Minute. Der Puls liegt beim Loslaufen noch bei rund 140 Schlägen. Die allerersten Meter sind etwas unkoordiniert, dann kommt der berühmte "Auf-Eiern-Lauf-Effekt". Als ich zum ersten mal auf die Uhr schaue, staune ich nicht schlecht: 3:50 ist meine Monetan-Geschwindigkeit. Für zwei Kilometer stehen 8 Minuten auf der Uhr, aber dann haut es fast um. Mühevoll bekomme ich noch gerade den dritten Kilometer hin. Dabei beschließe ich, dass heute auch Drei Kilometer anstatt der geplanten Fünf genügen. Ich denke, im Wettkampf hätte ich das Tempo durchgezogen, und ich werde dieses Training in den nächsten Wochen noch das ein oder andere mal wiederholen. Meinen ersten Triathlon WKs sehe ich mehr den je optimistisch entgegen.