Sonntag, 5. August 2012

Wanderzirkus im Laufschritt

Nach drei Jahren stelle ich mich mal wieder einem Ultra-Etappenlauf, zweimal war es der Swiss Jura Marathon diesmal ist's der Baltic Run, ganz flach (so denke ich) von Berlin an die Nordsptitze von Usedom.
Fünf Etappen stehen auf dem Programm, bei 325 km Gesamtdistanz also täglich rund 65 Kilometer.
Die Namen in der Meldeliste sind wohlklingend. Rene sollte kaum bis gar nicht zu schlagen sein, Jan kann auf tolle Ergebnisse beim Spartathlon verweisen, Jobst auf selbige beim Trans Gaule, Stefan, Axel und Holger standen bei dieser Versanstaltung schon auf dem Treppchen. Also gilt es, mich nicht zu allzu flotter Gangart verleiten lassen, aber auch nichts zu verschenken, was ich später wieder mühsam hereinholen müsste. Nach dem Start am Berliner Dom geht es erst mal auf eine ganz lange Ausfallstraße. Heute sind wir nicht so kleinlich, was die roten Ampeln betrifft, in Japan hieß es "Rot ist Rot", heute heißt es "Frei ist Frei". Nach etwas hin und her finde ich mich in einer Dreier-Gruppemit Christian und Jobst wieder. Christian als waschechter Berliner weiß eine Menge über die Plätze an denen wir vorbeikommen, und ist in der Laune uns an seinem Wissen teilhaben zu lassen. An seiner ehemaligen Grundschule kommen wir aber erst am zweiten Tag vorbei. Das schöne an Berlin, an der Stadtgrenze  ist die Stadt auch gleich zu Ende. Noch durch Bernau hindurch, dann wird es schon deutlich ländlich. Wir treffen unterwegs etliche Radfahrer, die zu unserem Etappenziel, dem Werbelinsee, oder gar zu unserem Endziel Usedom unterwegs sind, fast schon mehr als Autos unseren Weg kreuzen. Ab Kilometer 40 betrete ich Neuland, an dieser Versorgung bin ich vor zwei Jahren ausgestiegen. Diesmal geht's mir an dieser Stelle prächtig und nachdem wir bereits Jobst abgehängt haben, hat nun auch Christian zunehmend Probleme das Teompo zu halten.Nach der letzten Versorgung biege ich allein in den Wald ein. Hier gibt es noch einmal einige Buckel zu überschreiten, und als ich auf den letzten Kilometern etwas nachlasse, kommt Jan um die Ecke zu zieht kocker an mir vorbei. Damit lande ich für heute auf Platz fünf. Das ist ein Ansatzpunkt, da kann man shauen, was draus wird. Die erste Nacht findet in einem Hotel statt, da gibt's gemütliche Betten, dafür ist die Küche mit dem heuschreckenartigen Auftritt der Ultraläufer etwas überfordert, und es dauert etwas länger bis alle Mäuler gestopft sind.
Am folgenden Tag bin ich wieder erstmal wieder mit Christian unterwegs, zu uns gesellt sich Marcell, der gestern zurückgehalten hat. Der schwäbelt wie in der "Wir können alles .." Werbung, und so bin ich etwas erstaunt, als er erklärt, "Ah, noi, isch bin ja gebürdisch von hier". Wie schon gestern hat sich Rene vom Start an verabschiedet. Stefan und Axel machen dagegen keine Anstalten sich deutlich abzusetzen. An der zweiten Versorgung kommen wir schon als Fünfergruppe an. Das passt Stefan nicht so sehr. er zieht an einer kleinen Steigung deutlich an, ich bemühe mich ihn nicht zu weit erfliehen zu lassen, und bin schon allein auf dem dritten Platz unterwegs. So kann ich mich diesmal etwas eher und intensiver mit mir selbst und meinem Tempogefühl beschäftigen. Ich finde es sehr angenehm, es mal einfach für mich rollen lassen zu können. In hinteren Teil der heutigen Etappe kommen zwei berüchtigte Bahnübergänge, die sich auch schon mal für längere Zeit geschlossen bleiben. Jan zieht wieder flott an mir vorbei, um sich direkt nach der ersten Schranke in die Büsche zu schlagen. Danach laufen wir ein kurzes Stück zusammen, er weiß zu berichten, das Axel sich heute einen größeren Rückstand einfängt. Dann läuft auch Marcell wieder zu uns auf, und beide machen sich für mich vom Acker. Wieder zeigt die Endabrechnung des Tages Platz 5 für mich. Bei der Grillerei direkt an der Sporthalle bleiben diemal keine Wünsche offen. Für den Tag 3 soll es nun richtig Sommer werden, 3 zusäzliche Waserposten werden von der Organisation  eingerichtet. Eine sehr gute Entscheidung wie sich auf der Etappe zeigen soll. Zum Loslaufen haben wir eine etwas andere Gruppe der üblichen Verdächtigen. An der ersten Versorgung sind mir Jan und Stefan etwas zu schnell fertig, dennoch mache ich mich hinterher, nach der zweiten Versorgung laufe ich gar ein Loch vo ca. 50 Metern zu. Dann lasse ich die anderen laufen, um mir selbst eine ordentliche Versorgungs- und Verschnaufpause zu gönnen, zumal ich auch schon meinen Bedarf für unterwegs nachfüllen muss, um die deutlich höheren Temperaturen durchzustehen. Schatten ist bei diesem Lauf  ohnehin eine Seltenheit. Den Höhepunkt stellt eine mehrere Kilometer lange Gerade entlang einer Kaserne samt angegliederten Bombodrom. (Ich befürchte schon ein aufziehendes Gewitter, aber es sind nur unsere Vaterlandsverteidiger.) Nach der Kasernenpassage verspricht Wasser-Extraposten Jaqueline, dass zwei  Kilometer später wieder Bäume kämen. Das tun sie aus, nur ihr Schatten fällt gerade nicht auf den Radweg, Schade eigentlich. Mit meinem dritten Platz 5 am dritten Tag brauch' ich meinen Namen nicht lange in der Gesamtliste suchen.
Am 4.Tage sorgt es für etwas Unmut, dass der Start der schnelleren Gruppe noch eine halbe Stunde nach hinten verlegt wird. Der Grund: heute geht es über die Zecheriner Brücke auf die Insel Usedom. Diese hat feste Brückenzeiten, und ist dazwischen für längere Zeit hochgeklappt. Also gibt's keine Diskussion "Watt mutt, dat mutt", sacht der Nord-Deutsche. Los laufen wie gehabt: mit Jan und Stefan bis zur zweiten Versorgung, danach die beiden noch eine Weile auf Sichtkontakt vor mir. Marcell läßt schon früh abreissen. Meistens kommt er nach einer Pinkelpause schnell wieder auf. Diesmal bleibt er aber hinten. Sehr hübsch geht es heute entlang der Rosenhäger Beek mit viel Schilf und  Wasservögeln. Doch leider ist auch bzw. gerade hier Schatten Fehlanzeige. Dazu kommt, dass wegen einer Sperrung der Bundesstraße ein VP nicht wie geplant aufgebaut werden kann. Bis ich komme ist ein Ersatzposten zur Stelle, nur die Schnelleren der Frühstarter gehen an einer Stelle leer aus, werden dann per Fahrradbote mit zusätzlichem Wasser versorgt. An den Regulären VPs nutze ich hauptsächlich die Schwämme, wenn ich wieder loslaufe, bin ich nass wie ein Pudel, das hält aber zumeißt kaum zwei Kilometer vor. Ein Stück nach der besagten Klappbrücke bekomme ich Gesellschaft von Jobst und da es nicht mehr weit bis zum nächsten VP ist treffen wir beide dort gemeinsam ein. Anschließend wollen wir gemeisam los, aber das ist erstmal gar nicht so einfach. Es dauert ein wenig, bis wir zu einem gemeinsamen Schritt finden. Dann beschließen wir aber gemeinsam bis ins Ziel zu laufen. Irgendwie wird mal der eine ein wenig schneller, dann der andere. Als  Ergebnis sind die letzten 5 Kilometer dieser Etappe die schnellsten des ganzen Laufes.
Vor der letzten Etappe stehe ich weiter auf Rang 5. Nach vorne wie nach hinten habe ich eine Viertel Stunde Luft. Allerdings habe ich auf Marcell, der vor mir steht, schon bei der letzten Etappe 15 Minuten abgenommen. Der hinter mir liegende Christian schlägt mit dem Tagesgast Sascha ein höhes Tempo an, entschschwindet schnell meinem Blick. Er müsste mir aber fast 3 Kilometer auf den 60 Tageskilometern abnehmen, dass halte ich für sehr unwahrscheinlich. Auf der Insel laufen wir quasi an der Küste entlang, jenseits des Dammes haben wir allerdings nur selten den Blick aufs Meer. Dabei ist es angenehm schattig und erstaunlich hügelig. Durch die Badeorte Ahlbeck, Heringsdorf und Ahlbeck läuft eine einzige Promenade. Bei dem warmen Wetter mitten in den Ferien ist diese mit Touristen zu Fuß und mit dem Rad übervölkert. Zu Dritt kommen wir besser durch. Michael und Jobst sind hier meine Begleiter. Am Ende der Promenade wird am VP auch Sekt gereicht, ich schau mal lieber unauffällig auf die Durchlaufliste. Nummer 55 (Christian) ist gerade 5 Mintuten vor uns hier angekommen. Damit kann ich mich schon ein wenig weiter entspannen, auch Jobst, der noch immer Druck macht, kann ich für die letzten 30 Kilometer ziehen lassen. Ich gönne mir dann sogar noch einen mittelschweren Verläufer, der mich 4-5 Minuten kostet. Das liegt aber tatsächlich an meiner nun nachlassenden Konzentration, die Wegmarkierung ist Wirklich gut, ich wüsste nicht, dass sich sonst irgendwer verlaufen hat. So nehme ich es mit Humor und schiebe es auf Angie, die mir mit ihren Sommerkleid die Sinne verwirrt hat. Trotz alledem hole ich Christian wieder ein, habe aber nun Bedenken, wie weit Jobst mich wohl abhängen kann. Die letzten 5 Kilometer laufen zum Großteil über einen sehr sandigen Weg. Zumeist gehts durch tiefen, lockeren Sand, manchmal findet man auch fest Stellen, die dem Schuh den benötigten Wiederstand leisten. Großes Willkommen dann endlich am Campingplatz in Karlshagen. Hier sind Zielbogen und Ecki's Tonanlage aufgebaut. Dazu gibt's das verdiente Zielbier. Über den Damm kann man sich endlich in die Ostsee stürzen, ich begüge mich jedoch damit mir die Beine zu kühlen. Als ich vom Strand zurückkehre, trifft gerade erst Marcel ein, schau an, er hat die 15 Minuten gegen mich verloren und rücke noch vor auf Platz 4. Für den Abend ist die Siegerehrung angesagt, zuvor gibt es noch eine geheimnisvoll angekündigten Privattermin, zu dem wir eingeladen sind. So nehmen wir noch an der Hochzeit von Rene und Angie teil, dann Herzlichen Glückwunsch. Nach ausgiebigem Büffet samt Hochzeitstorte zeigt das traut Paar jedoch wenig Ehrgeiz den Tanz zu eröffnen.

Montag, 9. Juli 2012

Morgens, Punkt 7 in Deutschland

Wer in Deutschland Dreikämpfen will, muss früh aufstehen. Und wer es in Frankfurt tun will, der muss sich früh anmelden. So steht der erste Termin für 2013 bereits jetzt fest: 7. Juli 2013, um 7 Uhr in der Früh werde ich in den Langener Waldsee steigen. Dann stehen 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und ein Marathönnchen auf dem Programm. Die langfristige Anmeldung hat den Vorteil, dass ich noch mal ausführlich Schwimmen üben kann, vielleicht klappt's ja doch noch mit dem Kraulen. Wenn nicht ... dann eben Brust. die 2:10 Limit für's Schwimmen werde ich schon einhalten. Beim Radeln wäre das Ziel die Hörner am Lenker nicht nur Spazieren zu fahren, sondern auch zu benutzen. Ich werde aber keine Materialschlacht bereiben, und mir ein besseres oder teureres Zeitfahrrad zulegen. Das Motto lautet ab sofort: "Es schwimmt und radelt der Eisenmann, der eigentlich nur rennen kann"

Samstag, 7. Juli 2012

Over the Top

Wenn man um einen Berg laufen will, übt man am Besten, indem man um einen Berg läuft. Vor dem Mont Blanc soll also diesmal die Zugspitze stehen. 100 Kilometer und 5.500 Höhenmeter, so die Rohdaten des Zugspitz-Ultratrails, der bei seiner Premiere im vergangenen Jahr so viel Lob eingeheimst hat.
Der Start ist in der Gemeinde Grainau, noch etwas dichter an Deutschlands Dach gelegen als Garmisch-Partenkirchen. Zunächts leitet uns eine trommelnde Trachtengruppe durch das Dorf, dann bremst uns noch ein Mopped ein. Als wir auf den ersten Trail kommen ist es eine Herde Kühe, die unseren Vorwärtsdrang einbremst. Aber schon bald ziehen sich die rund 400 Ultra-Läufer als buntes Band durch die morgentliche Bergwelt. Runde 4 Kilometer sind uns zum Einlaufen gegönnt, dann nehme ich die Stöcke in  die Hand. Bis zur ersten Versorgung am Eibsee passiert aber noch nichts bewegendes im Streckenverlauf. Direkt dahinter geht's in den ersten Anstieg mit mehr als 500 Höhenmetern am Stück, bis zur Grenze hinüber auf die Öserreichische Seite. Alles af schönen Waldwegen, Trails, wie es so schön auf Neudeutsch heißt. Die dritte der Versorgungs stellen liegt bereits im zweiten großen Anstieg, mit dem wir die Baumgrenze und auch die 2.000-Meter Grenze überschreiten. Hier wird es richtig schön alpin, die Wege steinig, bei der Wegfindung wird nicht unbedingt auf jeden Bachlauf rücksicht genommen, nasse Füße sind hier inclusive. Auf kurzem Abstand sind drei Zacken zu überschreiten. dazwischen kleinere Täler. Der Sommer war bisher noch nicht so fürchterlich heiss. Etliche Schneefelderhaben sich bis in den Juni gehalten. Das erste hat gleich ein ordentliches Quergefälle. Mit großer Vorsicht folge ich der eingetretenen Spur, stets bedacht, nicht seitlich abzurutschen, denn da geht's nicht nur ein bisschen runter. Auf dem Hinterteil gelandet, wieder aufgerappelt. "Das ganze Gewicht auf die Stöcke, dann geht's besser", höre ich da etwa Ungeduld hinter mir? Der Tipp ist aber gut, ich erreiche glücklich wieder festen Boden. Auch bei einem weiteren Schneefeld, dass recht abschüssig ist, komme ich mit meinen neuen Fähigkeiten vorsichtig aber aufrecht durch, wo andere gleich auf die Hosenboden-Variante umsteigen, und bis unten rutschen. Weniger Glück habe ich an einer Stelle, an der wohl in den vergangenen Tagen eine Schlamm-Lawine lang gekommen ist, zwar ist der Laufweg soweit vom Schlamm befreit, dass ich nicht bis über den Knöchel darin versinke, aber das Zeug ist glatt wie Schmierseife. Ich erlebe den Klassiker: Mit höchster Konzentration und all meinem Geschick halte ich mich aufrecht, als es den Läufer vor mir hinhaut bin ich genug abgelenkt, dass ich mich selber danebenlege. Tut nicht besonders weh, aber saut mich herrlich ein. Bis auf einer der Bergspitzen, die Nebel liegt haben wir die ganze Zeit prima Sicht in die tolle Bergwelt. Ingesamt ist der Wettergott mal wieder mit uns im Bunde, nach heftigen Regenfällen in den Vortagen, haben wir das schöne Wochenende, am Montag geht die Sauerei schon wieder von vorn los. Zur nächsten Versorgung mal eben 500 Höhenmeter runter, und dann gleich wieder hinauf. Jetzt aber nur noch über einen Pass, und noch einmal 1.000 runter, irgendwoher müssen die erwähnten 5.500 Meter Gesamtsteigung schließlich herkommen. Als wir an der Drop-bag Station bei km 55 ankommen, bin ich jedenfalls ganz schön fertig, Dreck bis zum Hinterteil, kleinere Schrammen am Bein und Ellenbogen, Füße sind schon wieder halbwegs trocken, also alles was ein Trailläufer so zum Leben braucht. Jetzt geht es erstmal rech flach weiter, sogar ein Stück Straße wird in den Streckenverlauf eingebaut. Locker einrollen, dann beschleunigen. Mehrere Versorgungsposten werden in lockerer Folge abgearbeitet. Als ich in einem Waldabschnitt eine Dreigruppe mit einem lockerem Spruch überholt, bekomme ich Gesellschaft von Swen. Gemeinsam oder dicht beieinander machen wir noch ein paar flotte Kilometer. Bei dem treppenreichen  Abstieg zur Partnach macht er sich aber locker davon. Von dieser Versorgung sind es noch 22 Kilometer bis zum Ziel. Diese füheren allerdings überdie Bergstation der Alpspitzbahn. Also noch einmal 1200 Meter hoch und noch ein paar mehr wieder runter. Hinter der Brücke über die Klamm geniessen wir noch einmal das Wettersteinmassiv in der Abendsonne. Ein Stück auf einem breiten Weg kann noch bequem gewandert werden. Dort wo es wieder in den Wald geht, ist allgemeines Lampenaufsetzen angesagt. Als Teil einer harmonischen Dreiergruppe maschieren wir von Serpentine für Serpentine den Weg hinauf. Als wir endlich wieder eine breite Fahrstraße erreichen sind wir auch schon fast an der nächsten Versorgung. Hier kommen wir zweimal durch. Einige haben schon die Extrarunde zur Bergstation hinter sich, die mir noch bevor steht. Hinauf geht's weiter auf dem breiten Fahrweg. Hinab wieder herrlich trailig. Als ich bergab jemanden vorbeilassen will passiert etwas völlig Unerwartetes. Dieser Jemand will tatsächlich gar nicht an mir vorbei, sondern ist dankbar, dass es sich an mich dranhängen kann. Sowas gibt's also auch. Von der letzten Versorgung mal wieder durch den Wald, steil bergab, dicke Steine, vereinzelte Treppen, glitschiger Lehm, bloß nicht in der Konzentration nachlassen. Dann aber: Von Grainau-Hammersbach bis zum Kurpark noch die letzten 2,5 km auf flachem Asphalt. Ich gehe ein paar Meter, um mich für den Einlauf ins Dorf und ins Festzelt zu sammeln, da ruft es hinter mir "Aber jetzt doch nicht mehr.." Sieh, an, Swen ist wieder da. Gemeinsam überqueren wir die Ziellinie, dann stossen wir noch mit einem Almdudler an.

Donnerstag, 26. April 2012

Gerald B. ist auf der Reise und hat Rückenwind

Japan ist echt eine Reise wert, vor allem wenn man die Gelegenheit hat diese mit verschiedenen Ultraläufern zu unternehmen. Die Woche vor dem Lauf quer durch Japan verbringen Markus, Hubert, Klaus, Ulli und ich in einer Herberge im Japanischen Hinterland und wir lassen es uns gut gehen. Auch mit den anderen Oversea-Startern können wir uns anfreunden. Unser Gastgeber Herr Ogo sorgt sich liebevoll um unser Wohlergehen, und beantwortet geduldig alle Fragen, die wir zum Themenkreis Japan und Sakura Michi haben.
Aber auch die schönste Vorbereitungszeit hat einmal ein Ende, nun stehen wir in der Parkanlage am Schloss Nagoya. Wir möchten noch gern ein Gruppenfoto mit dem Schloss im Hintergrund machen. Doch die zahlreichen Helfer sind unerbittlich, jetzt geht es in die Startaufstellung, keine Extra-Touren mehr. Im Hof stehen jetzt 6 Reihen von je 20 Läufern. Drei der Deutschen Teilnehmer gehen mit der ersten Gruppe um Punkt 6 Uhr auf die Reise, 9 Minuten später beginnt das Abenteuer Sakura Michi für Hubert und mich, die beiden Australier Paul und Scott und den Rest der Startgruppe 4. Das Schloss befindet sich halbwegs mittig in der 2-Millionen-Metropole, erstmal geht entlang sehr großer Straßen, teilweise werden Querstraßen auf Fußgängerbrücken überquert. Aber natürlich sind auch zahlreiche Ampeln zu beachten, und unsere Japanischen Freunde nehmen das beachten wörtlich. Ob ein Auto kommt oder nicht, eine rote Ampel ist eine rote Ampel. So erreiche ich auch schon bald einen großen Teil der vor uns gestarteten Gruppe, und stelle mich dazu, um auf Grün zu warten. Durch die Startgruppen im 3-Minuten-Takt ist erstmal einiges los im Feld. Einzelne Läufer preschen recht zügig vor, insgesamt gehöre ich mit meiner Pace von 5:20 bis 5:30 Min/km zu den schnelleren. Durch die Ampelpausen liegt der Gesamtschnitt noch ein Stück unter dem eigentlichen Lauftempo.
Schnell wird es wärmer. Bei der ersten Gelegenheit lege ich mein erstes Shirt ab. Ich bin jetzt nur noch im Trägerhemd und kurzen Tights unterwegs, dass viele andere immer noch mehr herumschleppen als ich am Start, ficht mich dabei nicht an. So langsam frage ich mich aber, warum die Veranstaltung Nature Run heißt. Bis Kilometer 40 laufen wir komplett durch die städtische Region, und auch lange Zeit danach sind die naturbelassenen Abschnitte deutlich in der Unterzahl. Der Tatsache, dass dieser Lauf fast 90 Kilometer länger ist, als ich bisher am Stück gelaufen bin, trage ich hauptsächlich dadurch Rechnung, dass ich stets darauf achte, an jeder Versorgung eine ordentliche Pause einzulegen, viel zu trinken (es bleibt warm und wird auch drückend schwül) und auch etwas feste Nahrung aufzunehmen. Die Versorgungposten sind reichlich ausgestattet, allerdings will ich meinem Magen keine Spezialitäten wie Miso-Nudelsuppe oder Sushi  zumuten. So bleibt mir die gewohnte Ultra-Nahrung aus Schokolade, Banane und Keksen zur Auswahl. Einzige Ergänzung sind gelegentliche Reisbällchen mit Seetang. Durch meine Pausen-Strategie überholen mich an den Versorgungen etliche Japaner, was mich aber zum einen nicht stört, zum anderen auch rasch wieder von mir korrigiert wird. "Long legs need long breaks" sage ich zu einem 1,65m-Läufer als ich ihn ca. zum siebenten Mal überhole. Erst als mal eine längere Strecke ohne Pause zu überbrücken ist, hänge ich ihn endgültig ab.
Nach 10,5 Stunden trudele ich am ersten großen Checkpoint bei Kilometer 107 ein. Runder 6er-Schnitt, das war so geplant, alles wie es sein soll. Ich wage mal einen Blick auf die große Liste, die in jeder Läufer eingetragen wird. Meine Startnummer steht in der Zeile 22. Da ich mir in der Beziehung nichts vorgenommen habe, nehme ich es einfach zur Kenntnis, und will mehr die Entwicklung im Auge behalten.  Die letzten rund 80 Kilometer bin ich mit dem Trägerhemd gelaufen, das merke ich ein wenig in meinen Achselhöhlen. Das würd ich gerne bearbeiten, bevor ich das lange Hemd überziehe."I would need some grease for my armpits" Fragende Gesichter. Was heißt Melkfett auf Japanisch? Ich mache die Bewegung, als würde ich mich einreiben. Von irgendwoher kommt ein "Vaseline?" - "Haj, Vaseline !" Wenige Minuten später steht das gewünschte Heilmittel vor mir, und ich gehe mit einem guten Gefühl wieder auf die Strecke. Mit den langen Klamotten finde ich es erst mal ganz schön warm. So muss ich zwischenzeitlich etwas drosseln, um nicht zu warm zu werden. Schon bald kommt aber die Dämmerung auf. Meine Jacke samt Lampe, Mütze und Handschuhen liegen bei Kilometer 124 genau richtig. Schon bald wird es dunkel und zugleich deutlich kühler. Die extrem kalte Temperatur wie im Vorjahr wird allerdings nicht erreicht. Können erfahrene Läufer von deutlichen Minusgraden berichten, hatte ich an der Wasserscheide auf rund 900 Meter Meereshöhe immer noch 9 - 10 °C. Um 2 Uhr in der Frühe lasse ich die Jacke schon wieder zurück, weil sich schon wieder die Wärme staut. Nach der Wasserscheide schau ich noch einmal auf die Liste. Ich bin bereits auf Platz 14 vorgerückt, und ich bin schon direkt hinter dem Franzosen Stephane, dem bisher besten Ausländer. So langsam fällt mir doch ein, dass ein Platz in den Top 10 doch ganz nett wäre. Bergab läuft es wirklich prima, ich verbiege mich nicht besonders, bin aber trotzdem deutlich schneller als die direkte Konkurrenz unterwegs, Nicht allzu weit und der Top 10 Platz ist schon Realität. Ich schaue schon nicht mehr selber auf die Liste. Ich nehme Sichtkontakt zum Listenführer auf, und halte mit fragendem Gesichtsausdruck sieben Finger in die Luft. Der schüttelt den Kopf und zeigt mir sechs Finger. Na, mir solls recht sein. Dass ich bei Kilometer 165 Neuland bezüglich der Streckenlänge betrete, nehme ich zwar wahr, berührt mich aber nicht sonderlich. Schon seit langem konzentriere ich mich ausschließlich auf die Distanz zur nächsten Versorgung, alles andere wird ausgeblendet. Auf der Strecke kommen nun immer mehr Tunnel und Galerien, dazwischen meistens eher kurz die typische japanische Berglandschaft. Das ist zum einen recht ermüdend, zum anderern geht damit die Qualität der GPS-Anzeige deutlich zurück. Meistens weiß ich nicht genau, wann genau die nächste Versorgung auftaucht. Ein ordentlicher Wind kommt auf, freundlicherweise genau in der Hauptlaufrichtung. Meistens kann er als Schiebewind genutzt werden, nur selten bläst er mir mal entgegen.Bei Kilometer 198 komme ich zur Versorgung. Die Dame, die mich bedient fragt ob ich besonders müde sei. "No, not so tired, I am just really ... ähh ... just ... " Während ich noch überlege was ich eigentlich bin, überlegt sich die soeben verzehrte Banane in welche Richtung sie sich bewegen will. Sie will nach oben. Ein paar Schritte aus dem Schuppen, und die letzte Nahrungsaufnahme wird rückgängig gemacht. Als ich zurück in den Schuppen komme hat die Dame bereits ein kleines Tütchen parat. "Medicine for the stomach" - " Domo arrigato, and sorry for the mess" Noch ein Becher Wasser zum runterspülen. Als ich gerade ein Stück weiter bin, fällt mir das gesuchte Wort ein: "I am just exhausted" was sonst. Kleiner Trost wegen der vorlorenen Kalorienaufnahme, das folgende stück hatte ich ohnehin als Marsch eingeplant. Runde 250 Höhenmeter zu Abwechslug mal wieder in der (+)-Variante. Die oben Wartenden sehen schon meine Lampe auftauchen, leuchten mir entgegen, und bei der Akkustik sind die Anfeuerungen weit zu hören. Trotz all dieser Unterstützung dauert es lange, gefühlt noch länger bis das Ende des Anstieges erreiche. Oben angekommen, muss ich mich kalorientechnisch auf die nächsten 8 1/2 Kilometer vorbereiten. Also erstmal Cola, wenn die nicht geht ist alles verloren. Ein paar Stücke Schokolade sollten auch noch drin bleiben, noch ein paar Stückchen für den Weg, dann geht es in den letzten und längsten Tunnel des Laufes. Der ist über 3 Kilometer lang. Boach, das zieht sich. Ein bischen Gehen dann wieder Laufen, bald geht's ja wieder bergab. Als ich den Tunnel verlasse, stelle ich begeistert fest dass es schon fast wieder hell, und damit die Nacht überstanden ist. Ich verdrücke meine mitgebrachte Schokolade und lasse es wieder anrollen. Ein Grummeln in der Magengegend mahnt, es nicht gleich wieder zu übertreiben.Insgeheim warte ich schon darauf, dass so langsam jemand von hinten aufschliessen könnte, aber ich bewege mich ja nach wie vor laufend vorwärts, und die Vorstellung, dass andere noch wie am Anfang laufen können, ist doch eher abwegig. Um 6 Uhr 9 rechne ich mir mein persönliche Leistung aus: zwischen 221 und 222 Kilometer stehen für meinen 24 Stundenlauf, zwar ohne offizielle Wertung aber dafür auch ohne Im-Kreis-Rum-Rennerei. Jetzt bin ich auch schon bei den letzten beiden Zacken im Wege Profil. Ich schlurfe gerade die letzte etwas  steilere Steigung des Rennens hoch, da kommt der Kameramann und filmt mich beim nicht vorwärts kommen. Ich entscheide mich gegen den Stinkefinger, und beschimpfe ihm lieber ein bisschen auf deutsch. Dann ist aber auch endlich die letzten Hürde überwunden. Die Meter die es zuletzt hoch ging, geht es nun wieder runter, Nachdem ich bald 60 Kilometer keinen Konkurrenten mehr gesehen habe taucht plötzlich doch noch einer vor mir auf und möchte wohl gern von mir überholt werden. Dem bin ich gern zu Diensten, und laufe damit noch auf  Platz 5 vor. Zuletzt geht es noch eine ganze Weile flach durch die Stadt Kanazawa, immerhin mit 450.000 Einwohner nicht ganz klein. Eine Menge Schilder, etliche rosa, aber keins davon eine Richtungsanweisung für mich. Zweimal frage ich nach Sakura Park. Beim ersten Mal bin ich richtig und muss weiter gerade aus. Beim zweiten mal zeigt der Herr nur kurz auf eine Mauer, hinter der zahlreiche rosa blühende Bäume stehen. Da will ich hin. Der Zieleinlauf ist für die lange Strecke recht nüchtern. Viele Leute sind im Park zum Hanami, der Typ, der da angewetzt kommt, interessiert niemanden. Drei Helfer sind zum Applaudieren abgestellt, das wars. Dafür werde ich gleich in einen Kleinbus verfrachtet. 10 Mituten später gehts im Hotel unter die Dusche, und das Whirlpool blubbert auch schon einladend.

Montag, 23. April 2012

Nummer 202 lebt

Mein Ausflug zum Kirschbluetenlauf nach Japan war ein voller Erfolg. Ein Lauf mit Glueck und Pech, mit Hoehen und Tiefen wie es sich fuer einen solch langen Lauf gehoert. Insgesamt haben aber Glueck und Hoehen ueberwogen. Mein angestrebtes Ziel "Unter 30 Stunden waere schoen" habe ich ueberhaupt nicht weiter verfolgt. Am Ende habe ich mich selbst mal wieder am meisten ueberrascht: 27 Stunden und 3 Minuten habe ich fuer die 250 Kilometer benoetigt. Und wie schon fast ueblich habe ich mich schoen durchs Feld gekaempft: Bei 107 km lag ich bei Platz 22, zwischen 140 und 165 habe ich mich schon in die Top 10 vorgekaempft, um 12km vor Schluss noch mal einen Rang gut zu machen. Damit habe mein Uber-200-Debut as 5st-platzierter und bester Auslaender beendet. Den kompletten Bericht gibt`s wenn ich wieder daheim bin.
Ob der 250 Kilometer meine neue Lieblings-Disziplin werden, muss ich mir noch mal ueberlegen, wie ueblich muss ein solcher Lauf erst mal ein bisschen sacken, aber ich bin hier grad mal wieder mit 3 Spartathlen unterwegs, also was liegt naeher als Griechenland ...

Freitag, 13. April 2012

Nippon Banzai

So langsam kommt das große Kribbeln auf. Das Laufpensum ist deutlich reduziert. Die Tage geht der Flieger ins Land der aufgehenden Kirschblüte. Mehrfach bin ich vergangenen Tagen und Wochen gefragt worden: "Wie bereitet man sich eigentlich auf einen 250 Kilometerlauf vor? Wie auf 30 und mehr Stunden Dauereinsatz?" - Ja, wie eigentlich. Ich finde darauf zwei Antworten:
Die erste: "Gar nicht !" Man kann einfach nur loslaufen und hoffen das es gut geht. Klar sind 2 Hundert-Kilometer-Läufe kurz hintereinander eine gute Grundlage, aber bin ich damit auf die 2 1/2 fache Distanz vorbereitet? Die andere Antwort: Die Vorbereitung hat bei mir rund zwölf Jahre gedauert: Damals habe ich mit Ach und Krach meinen ersten Marathon gefinished. Daraus haben sich verschiedene Entwicklungen ergeben. Zum einen Tempo: von 4 1/2 Stunden über 3 1/2 Stunden bis deutlich unter die Drei-Stunden-Marke. Zum anderen Distanz: Aus dem Marathon wurden 63 km beim Röntgenlauf, 100 Kilometer in Biel und zuletzt 100-Miler in Chamonix und in Fröttstädt. Und obendrein Höhenmeter: Da begann es beim Halbmarathon in Haltern-Flaesheim, Marathon an der Jungfrau wieder bis zum UTMB. In jedem Fall habe ich einfach etwas in mir schlummern gefühlt. Eine Grenze, die ich zuvor noch nicht überschritten hatte, wollte unbedingt von mir niedergerissen werden. Genau das fühle ich auch jetzt in mir. Genau deshalb bin ich so sicher, dass ich den Lauf finishen, und ein gutes Ergebnis erreichen werde. Ich will einfach abrufen, was ich in all der Zeit aufgebaut habe. Die Knie haben mich in der letzten Zeit auch nicht mehr geärgert. Also. was soll schon schief gehe'n?

Montag, 2. April 2012

Wie ein dunkles Band durch das schöne weite Land

Kontrast Total: eine Woche nach dem Autobahn-Ultra von Kienbaum, geht es nun auf die Cross- und Ralley-Strecke einmal längs dem Hunsrück. Tom und Achim riefen, und wer rechtzeitig geantwortet hatte, durfte auch kommen. Die beiden organisierten den RheinburgenWeg-Lauf bereits zum zweiten Mal und haben damit ein echtes Kleinod des Laufsports auf die Beine gestellt. Erwähnenswert ist hier auch die sensationelle Startgebühr von 0 (Null) Euro. Mann und Frau traf sich am Bahnhof in Koblenz, die allermeisten kamen mit dem Zug aus Bingen am Rhein, womit die Eckpunkte des Laufes auch schon benannt sind. Verbunden sind diese nicht nur durch den Rhein, sondern auch durch den RheinBurgenweg, der auf 110 Kilometern runde 4.000 Höhenmeter aufweist. Ein offizieller und mehrere unbenannte Klettersteige inklusive.
Für Jens, Stefan, Peter und mich begann der der Lauf erstmal mit einer gemütlichen Kaffee-Pause in Restaurant mit dem gelben M am Bahnhof, denn wir wollten als "Elite"-Starter eine Stunde nach der mittleren Gruppe auf die Piste gehen. 17 Stunden, so unsere offizielle Zeitvorgabe. Gemütlich trotteten wir zum Städele hinaus. wie manchmal so ist, wenn vier zusammenlaufen, dann halten drei das Tempo für gemütlich, der andere hat eine etwas andere Sichtweise. Aber unter erfahrenen Ultraläufern ist es auch kein Problem, sich ein wenig abzustimmen und ein für alle passendes Tempo zu finden. Und sich ein Päuschen zum Warten ergab, dann durfte auch der Langsamere noch verschnaufen. Trotz dieser nicht sonderlich ambitionierten Angehensweise waren wir schon bald deutlich unter dem vorgegebenen Schnitt in Richtung 17 Stunden. Runde 33 Kilometer waren zu absolvieren, bevor wir die erste Versorgungstelle erreichten. Diese war dafür ebenso liebevoll wie vielfältig ausgestattet, Kaffee, Cola, Weizenbier, Kekse, Kuchen, Schokolade, alles was das Läuferherz begehrt. Jede der drei Pausenstellen hatte einen oder eine Gruppe von Sponsoren, die sowohl für Ausstattung als auch für die Bedienung Sorge trugen. Ein herzliches "Danke Schön" auch hier noch einmal an diese guten Geister. Beim Verlassen der ersten Station konnten schon die Jacken und Lampen in Bereitschaft gehalten werden. Eines der letzten Stücke bei Tageslicht war dann der Abstieg nach Rhens, der als Klettersteig ausgeschildert ist, und zugleich das erste knifflige Wegstück da stellte. Bereits im Dunkeln nähern wir uns der zweiten Versorgungstelle. Wir kommen über einen Hügel in ein Tal. Unten liegt St Goar, auf den gegenüberliegenden Hang die Burg Rheinfels, die die Versorgungstelle beherbergt. Außerdem sehen wir unten wie auch am Gegenhang Gruppen von Lampen. Die mittlere Gruppe noch unten am Talgrund, die erste Gruppe schon fast am Zwischenziel angekommen. Letztendlich sind für kurze Zeit alle Teilnehmer des Laufes an diesem Punkt versammelt. Da wir als letzte vom VP aufbrechen, dürfen wir dann auch nochmal alle überholen. Mit der mittleren Gruppe vermischen wir uns eine ganze Weile, und laufen als eine große Gruppe zusammen. Erst irgendwann sind wir 4 wieder unter uns. Auf dem Weg zur letzten Versorgung war es dann mal an mir, etwas durchzuhängen. Ich schob es erstmal auf den 100er erst eine Woche zuvor, und fragte mich insgeheim, ob es wohl noch den letzten Marathon gut gehen wird. Die letzte Versorgung war dann aber meine Rettung: Etwas warme Suppe, Kuchen und Stuten sowie einige Becher Cola brachten mich wider in die rechte Spur, und mit neuer Energie lief es wieder richtig gut. Auch die größte Erhebung der Veranstaltung konnte mich nur nicht mehr aus dem Konzept bringen. Es fing schon an zu Tagen, als wir uns dem Zielort näherten. Bis zum Bahnhof führt uns der Rheinburgen-Weg, die restlichen Meter zur Sporthalle sind wir am Vortag schon in anderer Richtung gegangen, die sollten wir eigentlich wiederfinden. Ein klein wenig Sucherei ist aber doch nötig bis wir endlich wieder vor der Halle stehen. 15 1/2 Stunden waren wir unterwegs, schneller als geplant. So bleibt uns also auch noch einige Zeit für ein Nickerchen, bis alle wieder auftauchen und die Pizzeria aufmacht, in der diese tolle Veranstaltung ihren Abschluss findet; mit Pizza und Pasta, Urkunden und noch einer beachtlichen Tüte mit Sponsorengeschenken.

Dienstag, 27. März 2012

Ich kam von Frankfurt nach Berlin

und wollte 20 Runden dreh'n ... Vorher erlebe ich mal wieder hautnah, wie klein doch die Ultra-Szene ist. Im Bus vom Bahnhof sitze ich neben Sigrid, kaum auf dem Gelände treffe ich Karl, einen Bekannten aus recklinghäuser Tagen und auch Margitta, die bisher nur aus dem Internet kenne. Als der Lauf startet tue ich mich erst mal mit Karl zusammen, Oliver möchte uns motivieren, mit ihm auf die Jagd auf die 7 Stunden 30 zu gehen, aber so realistisch sind wir doch, dass wir dieses Angebot freundlich, aber bestimmt ablehnen. Was mir so vorschwebt, ist die erste Hälfte gleichmäßig auf 4 Stunden zu laufen, und dann für die zweite Hälfte auch mit einer 4:15 bis 4:30 zufrieden zu sein. Das Starttempo passt recht gut, die ersten beiden 5 Kilometer-Abschnitte knapp unter 24 Minuten sind o.k. Dann haben wir uns warmgelaufen, aus hohen 23-Zeiten werden niedrige, und bald auch schon mittlere 22-Zeiten. Mir schwant schon bald, dass nicht mehr lange so gut gehen kann. Bei km 55 beschieße ich Karl seiner Wege ziehen zu lassen und gönne mir eine etwas längere Pause an der Versorgungstelle. Da habe ich meine Rechnungohne DUV-Trainer Michael gemacht. Bis dahin hat er uns immer fleißig gelobt, weil wir so wacker unsere Bahn gezogen haben. Jetzt stehe ich hier dumm herum und setze mich sogar hin; dass geht ja schon mal gar nicht. In den folgenden Runden behalte ich meine Pausenstrategie bei, muss deshalb noch das ein oder andere Wortgefecht mit Michael austragen. Ich beginne die Runden wohl hydriert, und halte diese dann auch recht gut durch, keine Selbstverständlichkeit bei den steigenden Temperaturen. Andere bauen da deutlich stärker ab, ich werde aber auch noch zweimal überholt. Auf den letzten Runden rechne ich mir schon aus, wie schnell ich laufen muss und wie lang meine Pausen sein dürfen, damit ich die 8 1/2 Stunden ins Ziel bringe.So wird es auch getan. 8:28 stehen bei meinem Zieleinlauf auf der Uhr, Nicht wofür ich mich schämen müsste, und mal einen Lauf nicht wie eine Maschine von vor bis hinten vorprogrammiert abzuspulen ist doch auch mal wieder ganz nett.

Dienstag, 20. März 2012

Laufen lassen und laufen

Auch mal Laufen lassen:
Die Woche begann damit mit Infos für die Zeitung zusammenstellen. Ab Donnerstag wurde es ernst: Die Daten aus der Online-Anmeldung herunterladen, Startnummern zuteilen. Die Liste für die Zeitnahme aufbereiten, eine Aushangliste, Handlisten für die Meldeschalter und die Nummernbeschriftung. Am Freitag wird die Nummernbeschriftung durchgeführt. Während am Samstag die einen die Strecke markieren, beteilige ich mich die Küche und die Pausenhalle aufzubauen. Bis Samstag tolles Wetter, am Sonntag nicht nur die angekündigten Schauer, sondern ergibiger Dauerregen. Hilft nix, Start und Zielbanner aufhängen. Empfang der Läufer, Begrüßungen und Small-Talk mit Bekannten. Bei den Starts vor "meinen Pöller" stellen. Der steht einige Meter hinterm Start und hat gerade "Weichteil-Höhe", da darf niemand gegenlaufen. Ruhe während alle unterwegs sind. Milch für den Kaffee ist alle, wo bekommen wir noch Senf für die Würste her?
Sieger und Platzierte aufrufen, Hände schhütteln, Urkunden überreichen. Die inzwischen abgeräumten Absperrungen und Kilometer kommen ins Lager nach Assenheim. Eben noch die mittleren 22 Kilometer der Laufstrecke ablaufen um Gel-Päckchen aufzusammeln (halbvoll, igitt). Unter die Dusche bevor es zum Helferessen geht. Zum Glück bin ich mit dem Auto da und darf kein Bier trinken, sonst würde ich am Tisch einschlafen. So passiert mir das erst am Montag im Büro.

Montag, 12. März 2012

Just in in time

Auf meinem Shirt steht es geschrieben: "Unter 3:00 h" und auf dem Ballon, der an meinem Startnummernband befestigt ist, prangt die große 3:00. Ein eindeutiger Auftrag, ein klares Ziel, nicht nur für mich. Auf dem Weg von der Halle zum Start gibt für dieses Outfit bewunderne Blicke und auch Kommetare. Dass dies die angestrebte Zeit für den Halbmarathon sei, glaubt mir keiner. Solange das Feld noch dicht beisammen ist, kann man nicht erkennen, wer ich an mir orientiert, und wer aus eigenem Antrieb das Tempo anschlägt. Die ersten Kilometer nach Garmin 4:15 und 4:14, das sollte glatt laufen, aber die Kilometer auf der Straße sind immer etwas länger als die vom GPS. Erstmal lasse ich mich nicht beirren, doch bei Kilometer 8 wird mir die Lücke zu groß und ich streu doch ein paar schnellere Kilomter ein. Irgendwo nach Kilometer 10 kommt die Wende für die Halbmarathonis. Jetzt wird meine Gruppe deutlich übersichtlicher. Runde 15 Mann und eine Frau leisten mir Gesellschaft. Auch wenn ich nicht immer vorne in der Gruppe laufe, behalte ich doch stets das Tempo im Auge, um bei Bedarf wieder die Führung zu übernehmen. Den Halbmarathon nehmen wir mit 1:29:30, weiter liegen wir nie unter dem Soll. Ganz schön hoch gepokert? Vielleicht, aber was will mann machen als möglichst gleichmäßig die Kilometer abzuspulen. Mit unserem gleichmäßigen Tempo überholen wir ja auch fleißig.

(c) Das Bild hat Jochen Höschele für www.laufticker.de geschossen.
Dort auch ein ausführlicher Bericht
Von meinen treuen Begleitern verliere ich nur wenige. Aber kaum einer von denen, die wir einsammeln, kann sich länger in der Gruppe halten. Bei Kilometer 32 oder so überholen wir die bis dahin führende Frau. Da Pamela immer noch dabei ist, ist sie also nun die Erste. Bei 35 probiert der erste mutige eine Verschärfung, überlegt es sich dann aber doch noch mal besser. Erst nach km 38, wir sind immernoch zu zwölft, zerfällt die Gruppe. Die eine Hälfte setzt sich ab und läuft einer niedrigen 2:59 entgegen. Als ich mit der anderen Hälfte bei Kilometer 41 ankomme, haben wir noch 5 Minuten und ein paar Sekunden bis zu den 3 Stunden. Also Bummeln dürfen wir jetzt nicht mehr. Ich gebe ein entsprechendes Tempo vor, in der Hoffnung das sich alle noch mal ranklemmen. Das tun sie auch, bis auf Pamela, die nun wirklich fertig zu sein scheint. Ich versuche, sie noch einmal zu motivieren. Erst als ich mein eigenes Finish unter 3 Stunden in Gefahr sehe, nehme ich die Beine unter die Arme und lasse Pamela stehen. Auf der Stadionrunde treibe ich noch einmal Claus an. Bruttozeit ist 3:00:06, aber Netto reicht es für 2:59:56. Insgesamt kommen 11 Läufer mit 2:59er Zeit ins Ziel, davon 7 mit der HM Zeit von 1:29:30. Alle sind selbst die Zeit gelaufen, einige persönliche Bestzeit. Aber ich denke mal, dass ich auch meinen Teil dazu getan habe, dass so tolle Ergebnisse erzielt wurden. Im Weizenbierzelt schüttle ich noch die ein oder andere Hand. Ich brauch' das nicht bei jedem Marathon, aber es hat echt Spaß gemacht und kann bei Gelegenheit wiederholt werden.

Montag, 5. März 2012

Bin ich Oller Sack oder Junger Hüpfer ?

Es liegt natürlich auch an den Distanzen, aber extrem ist es doch:
Erst neulich beim 10km Cross-Lauf. Nach den ersten Drei Kilometern haben sich drei Läufer abgesetzt. Dahinter halte ich mich mit einem Mitstreiter, hinter uns tut sich eine weitere große Lücke auf. Bergauf beisst er sich an mir fest, sobald es bergab geht, ist er vorne und entschwindet mir bis zur nächsten Steigung. Da ich weiß, dass die letzten Kilometer deutlich bergab gehen mache ich mr keine Illusionen und lande tatsächlich mit einigem Abstand auf den 5ten Platz. Mein Konkurrent ist jung, sehr jung. Laut Ergebnislist Schüler A (16 oder 17 Jahre) Später erfahre ich, in Wirklichkeit ist er sogar nur 14 Jahre alt, die Altersklasse MJB wird nur der 10km-Distanz nicht gewertet. Ach, und der Nachname kommt mir sehr vertraut vor ... Richtig, mit seinem Vater habe ich auch schon den einen oder anderen Strauss ausgefochten.
Einige Tage später kommt ein Mail aus Japan. Darin werden die Nicht-Japanischen Teilnehmer des Sakura Michi mit einigen kurzen Angaben aufgeführt. Diese haben ein Durschnittsalter von 50,2 Jahre, Der Junior ist ein 37jähriger Franzose, und auch der älteste kommt aus Frankreich und zählt jugendliche 63 Lenze. Der wohlklingeste Name in der Liste lautet wohl Hubert Karl. Der ist nicht nur Organistator des Obermain-Marathons, sondern auch 16 facher Sparta-Finischer und schnellster deutscher Badwater-Finisher überhaupt. Ich bin der einzige Europäer, der ohne Sparta, Sakura Michi oder Badwater-Ergebnis anreist. Was mein 100Meiler aus Thüringen wert ist werden wir dann ja sehen.
Übrigens
Gerald Baudek = ジェラルド・ボーデック
Thüringen Ultra = チュービンゲンウルトラ

Samstag, 3. März 2012

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Noch eine Woche bis Kandel, und ich bin mir immer noch nicht sicher: Soll ich die 2:59 angehen, die ich ziemlich sicher schaffen kann, oder nehme ich ein wenig Risiko, und laufe etwas schneller los. Die Entscheidung hätte wohl noch bis direkt vor dem Lauf gedauert, nun wurde sie mir vom Veranstalter abgenommen.
Es wird noch ein Tempo-Läufer gesucht, und zwar für die 2:59-Gruppe. Na, da weiß ich doch was ich zu tun habe und ziehe das Pace-Maker-Hemd über.
Also wer es mit mir versuchen will, kommt in die Pfalz. Gleichmäßig laufen war schon immer meine Stärke, Ich hoffe nur die Knochen machen mir keinen Strich durch die Rechnung.

Sonntag, 12. Februar 2012

War Drei König noch kein Winter

kommt auch keiner mehr dahinter". So behaupten es die Bauern, und die sind in unserer schönen Wetterau in der Überzahl und sollten es eigentlich wissen. Als ich mich heute in Richtung Herten Bertlich aufmachen wollte, zeigte das Thermometer, wie schon seit zwei Wochen Minus 13 Grad. Das muss ich mir nicht wirklich antun. Ich bin halbwegs gut im Programm, 20 Kilometer am Nachmittag sind auch o.k. Ab demnächst soll es tagsüber tatsächlich wieder über den Gefrierpunkt gehen. Mal schaun, ob ich vor Kandel noch einen WK laufe oder ob es auch ohne gehen muss.

Sonntag, 29. Januar 2012

Linke Spur, Bleifuss, Lichthupe

Über 1000 Leute melden mittlerweile für den Ultralauf in Rodgau. Rechnerisch kann also jeder Läufer 5 Meter der 5 Kilometer-Runde für sich beanspruchen. Der Durschnittsultra ist allerdings eher ein Herdentier, und auch nur teilweise vom Fluchttrieb befallen. Dazu kommen noch etliche Anti-Athleten, die trotz des Verbots durch den Veranstalter nicht auf ihre Unterhaltung per Ohrstöpsel verzichten wollen. Wenn man hier also ein konstant hohes Tempo laufen will, ist man ordentlich damit beschäftigt, sich den Weg frei zu rufen, und auch einen gelegentlichen Rempler sollte man nicht scheuen. Aber natürlich sind auch viele der Läufer aufmerksam und halten die "Überholspur" frei.
Die ersten zwei Runden laufen recht entspannt. Hier und da eine kurze Unterhaltung mit altbekannten Freunden, gleichzeitig das Finden des eigenen Tempos. 22 Minuten pro Runde sollen es werden, und tatsächlich steige ich mit einer ganz hohen 21er Zeit ein und werde danach etwas schneller. Das Feld hat sich sortiert, die ersten Überrundungen beginnen bereits, und am Ende der dritten Runde bin ich schon im dichteren Feld derer, denen ich eine ganze Runde voraus bin. So geht es nun Runde für Runde. Überraschend früh werde ich selber überrundet. Evgeny aus der Urkaine verbessert heute den Strecken-Rekord um eine Minute. Insgesamt gelingt es drei Läufern vor meinem letzten Durchlauf im Ziel zu sein. Bis zum Marathon kann ich die innere Spannung aufrechterhalten. 3:02 als Durchgangszeit, das ist doch für den Januar (auch bei den guten Verhältnissen heute) sehr in Ordnung. 1 1/2 km vor dem Ende der vorletzten Runde treffe ich auf Nicole Benning, die mit sehr ansprechendem Tempo unterwegs ist. Wir laufen ein Stück zusammen, ich frage sie, ob sie denn die letzte Runde noch mitlaufen wolle, aber sie läuft heute eine Runde schnell, eine Runde langsam. Direkt nach der Zielpassage läßt sie sich zurückfallen. Auf der letzten Runde merke ich, dass es nun recht zäh wird. Ich motiviere mich damit, dass ich immer noch alle Runden in einer Varianz von unter einer Minute schaffen kann. Beissen, beissen und durch. Die letzte Runde nur 1 Sekunde langsamer als die vorhergehende, und damit noch knapp unter 3:37. Das ist immerhin persönlicher Streckenrekord und gerade eine Minute über meiner 50km Bestzeit. Das kann sich doch schon mal sehen lassen.

Freitag, 20. Januar 2012

Da simma dabei, da is prima....

"Status Ihrer Anmeldung: bei der Verlosung gezogen worden
Bravo, Sie sind bei der Verlosung gezogen worden.Sie müssen nun Ihre Anmeldung abschliessen." Das heißt: es im August geht es wieder nach Chamonix, und von dort aus einmal rund um den Mont Blanc. Es gibt ein Wiedersehen mit Col de Bonnehomme, Seigne, Grand col du Fer und dem Bovine, aber auch mit Anke, Georg und Eric.

Damit ist mein Terminkalender im Ultrabereich für dieses Jahr mehr als gut gefüllt. Sakura Michi mit Vorbereinung in Kienbaum, UTMB mit Vorbereitung an der Zugspitze sind schon ein paar ordentliche Brocken, zwischendurch noch "mal eben" 5 Etappen Baltic Run. Das sollte für ein Jahr reichen. Und falls nicht hätt' ich da immer noch die deutsche Meisterschaft im 100km-Lauf ... gleich um die Ecke in Hanau.

Sonntag, 1. Januar 2012

Späne lügen nicht

Wie schön: Auch nach Jahren des Laufports hält dieser noch neues für mich bereit. Eigentlich bin ich eher unwillig mit zum Silveterlauf nach Giessen gekommen. Aber Jörg kennt keine Gnade: Im Nieselregen steht er vor meiner Tür, und auch als das Ganze unterwegs in Schnee übergeht nimmt er unbeirrt Kurs auf das Schiffenberger Tal.
Während des Laufes war aber Pause von oben; na, immerhin; dafür haben wir von unten genug Feuchtigkeit abbekommen.
Ich mach zur Zeit zwar reichlich Kilometer, aber kein gezieltes Tempotraining. Also erstmal antesten, wie es geht. Die ersten 1 1/2 Kilometer sind flach und asphaltiert. Die Spitze läuft kaum unter 4 Min/km, da bin ich erstmal dabei. Als es jedoch ins Gelände geht, bleibe ich etwas zurück und lasse mich auch noch ein paar mal überholen. Ich finde mein eigenes Tempo. Bald läuft Vereinskollege Christian zu mir auf. Gemeinsam läufts sich's besser und wir verkürzen wieder den Abstand zur der vor uns laufenden Gruppe. Als wir fast aufgeschlossen haben, bleiben die Läufer vor uns plötzlich stehen. An der Kreuzung hängen zwei Pfeile. Einer zeigt eindeutig geradeaus, der andere zeigt ebenso eindeutig nach rechts in einen kleinen Trampelpfad. Unter der leichten Schneedecke finden wir noch einen Pfeil aus Sägespänen, der sich für den Trampelpfad entscheidet. Dennoch: Drei Läufer entscheiden sich geradeaus zu laufen, ich nehme mit Christian und Daniil die Variante nach rechts. Das nächste Kilometerschild stimmt genau mit der Garminangabe überein. Puh, das hat geklappt, und nebenher habe ich so die AK-Führung übernommen. Unsere 3er Gruppe hält noch eine ganze Weile, und noch einmal investieren wir einige Sekunden Sillstand, um die Wegführung zu erkunden. An der letzten Steigung drücke ich nochmal das ordendlich aufs Tempo, und auf den letzten Kilometern komme ich noch ein Stück von meinen Begleitern weg. Achter Platz gesamt und AK-Sieg, da hat sich die Überwindung doch gelohnt.