Samstag, 24. April 2010

Forerunner, der Dritte

Ich bedanke mich bei der Firma Gamin für einen schönen, gemütlichen Lauf durch den erblühenden Taunus, ohne jeden Gedanken an Zeit, Streckenlänge und Tempo.
Grund dafür ist, dass auch mein dritter Garmin Forerunner 305 seinen Geist aufgegeben hat. Einziger Trost ist, dass noch keines der Teile seinen zweiten Geburtstag erlebt hat, und ich deshalb bisher noch immer schnell und unbürokratisch und vor allen umsonst mit Ersatz versorgt worden bin. Ich frag mich nur, wie die Leute noch daran verdienen wollen.
Klar, benutze mein GPS Gerät intensiver als die meisten anderen Kunden, aber etwas anderes als Laden, Satelliten suchen und Laufen mache ich auch nicht.

Mittwoch, 21. April 2010

5 Sekunden meines Lebens

und der Fotograf hat voll draufgehalten: Emotionen pur: Glück, Freude, Erleichterung, das Gefühl alles gegeben zu haben und ausgepowert zu sein






Montag, 19. April 2010

Da war es nur noch einer

In der Startaufstellung zum Weiltal-Marathon sage ich noch zu meinem Kollegen Jörg "So ein richtiger Überflieger ist hier heute nicht am Start" Mein Favorit ist Eric le Mercier von der LG Brechen. Der kann immerhin schon mal die 2:40 knacken. Tatsächlich tummele ich mich erstmal in der Spitzengruppe. Erst nach 2 Kilometern verabschiede ich mich aus selbiger. Eine Gruppe von 5 Marathonis und 3 Staffelläufern lassen ich und ein weiterer komplett-Läufer den Vortritt. Gerade als diese aus unserer Sicht entschwunden ist, finden wir den ersten schon wieder, humpelnd am Wegesrand. Da waren es nur noch Vier. Der Marathon hat zwischen Start und Ziel zwar insgesamt Gefälle, es sind aber auch ein paar feine Steigungen zu bewältigen. Die Erste und Größte gleich bei Kilometer 6. Bis zur Kuppe hänge ich meinen Begleiter ein Stück ab, auf dem anschließenden Gefälle kämpft er sich aber wieder ran. Die Sorte kenne ich, im Flachen eine Verschärfung, und ich bin meinen Schatten los. Dennoch waren es immer noch Vier. Danach hatte ich den schönsten Teil der Strecke für mich, ohne dass ich meinen Konkurrenten oder die mir allzu nahe kamen. Erst um den Halbmarathon fand ich Alexander wieder vor mir, und auf einer langen Gerade leuchtete auch schon das blaue Hemd von Frank in der Ferne. Der Erstere war ein leichtes Opfer für mich: Da waren es nur noch Drei. Mit dem Frankie stellt sich die Angelegenheit schon komplizierter da. Auf dem flachen Streckenabschnitt komme ich fast gar nicht näher. Erst als wieder ein etwas hügligerer Abschnitt folgt sauge ich mich zügig heran, und kann irgendwo bei km 27 an ihm vorbeiziehen. Da waren es nur noch Zwei. So langsam wurd' mir die Sache unheimlich, auch der Peter war schon nicht mehr allzu weit vor mir. Also nicht lang gefackelt: Ran und vorbei: Da war es nur noch Einer. Nun, ja, so glatt konnt' es einfach nicht weiter gehen, wer Franki kennt, weis, dass man den nicht so einfach überholt. Kurze Zeit später höre ich hinter mir Fußgetrappel, Frank ist wieder da, und hat den Peter auch noch im Schlepptau. Die Versorgung bei Kilometer 30 erreichen wir als Dreiergruppe. Danach, wir habe Weilmünster noch nicht verlassen, zieht Frank noch einmal vehement an. Nicht meine Sache, ich gehe nicht mit, aber Peter hängt sich weiter ran. Da waren es wieder Drei. Von hinten sehe ich, dass die beiden sich in der Führung abwechseln, kein gutes Zeichen für mich. Doch schon bald setzt sich Frank ab, während Peter zurückfällt. Aah, schon bald bin ich an Ihm dran, und er wehrt sich kaum noch, als ich vorbeiziehe. Da waren es nur noch zwei. Danach kommt die größte Überraschung für mich: bei km 37 taucht ein blau-gelbes Trikot aus Brechen vor mir auf: Der lange Zeit führende Eric erleidet einen Totaleinbruch, wird noch bis auf Platz 11 durchgereicht. Für mich heißt dagegen wieder: Da war es nur noch Einer. Gegen Frankie und seinen zweiten Wind ist allerdings kein Kraut gewachsen: Über drei Minuten bevor ich komme, lässt er sich als Sieger feiern. Aber Zweiter von 550 Starten habe ich in meiner Vita bisher auch noch nicht stehen. Und die Zeit von 2:52:13 ist ja auch nicht zu verachten. Ach, ja, ist übrigens eine sehr schöne Strecke, auch wenn mein Focus gerade woanders lag.
(M+U 94)

Sonntag, 11. April 2010

5 statt 35

Die letzten Vorbereitungsläufe vor dem Weiltal sind mehr oder weniger erledigt. Am Freitag ein Zehner in "was das Zeug hält". Die dabei erzielte Zeit von 37:03 ist schon mehr als ordentlich. Allerdings meldete sich nach der halben Strecke wieder der Gluteus Maximus ( der Muskel, der sich vom Po zum äußeren Oberschenkel zieht). War wohl doch nicht wieder ganz beieinander. Diese Schmerzen kamen heute gleich zum Start des langen Laufs auf, weswegen ich die geplanten 35 Kilometer um 30 Stück gekürzt habe. Ob's schadet? Ob's nützt? Wer wes das schon? Weisheit des Tages: "Wer zu wenig trainiert kommt vielleicht nicht zum Ziel, wer zuviel trainiert kommt vielleicht nicht zum Start." - Stammt wie die meisten meiner schlauen Sprüche vom Steppenhahn.

Montag, 5. April 2010

Au, Backe

Der Wallernhäuser Wintercross ist im Februar ausgefallen und zum Ostercross mutiert. Die schon im Winter schöne Strecke kann sich im Frühjahr erst recht sehen lassen. Nach einigen hundert Metern verschwinden wir im Wald. Philipp und Haile sind schon deutlich vor dem gemeinen Volk, aber ansonsten mag mich keiner überholen. Ich führe die Verfolgergruppe in die erste und größte Steigung. 2 1/2 Kilometer und 150 Höhenmeter später befinde ich mich noch in einer Dreier-Gruppe. Jeder testet schon mal die Konkurrenten an, doch keiner setzt sich ab. Als es dann wieder bergab geht, ziehen Maik und Andreas knallhart durch. Obwohl ich alles gebe, ziehen die beiden Meter für Meter davon. Ich kann meine Hoffnung nur in die nächste Steigung bei km 9 setzen. Aber da bleiben die beiden stark, ich kann die rund 15 Sekunden, die uns trennen nicht wieder wettmachen. Immerhin: 41:15 für die erste 10 km sind eine gute Zeit, kein Grund sich zu grämen. Dafür spüre ich beim abwärts Laufen einen ekligen Stich in der linken Gesäß-Hälfte. Möglicherweise eine Überbeanspruchung , als ich versucht habe, dran zu bleiben. Meine beiden Vormänner behalte ich stets im Blickfeld. Als Maik sich von Andreas absetzen kann, versuche ich noch mal mein Glück. Tatsächlich komme ich schnell an Andreas heran. Es passt mir eigentlich nicht, dass ich ihn in einer Bergabpassage einhole. Aber es hilft nicht, da muss ich jetzt durch - "Vorbei und gleich weg" heißt die Parole, und nach kurzer Gegenwehr, bringe ich ein paar Meter zwischen uns. O.k., das wär das. Während des Scharmützels bin ich so nahe an Maik herangekommen, wie seit langem nicht mehr. In der letzten Steigung liegen nur noch 5 oder 6 Sekunden zwischen uns. Als er sich umblickt, und mich sieht, stürzt er sich in die letzten 3 Kilometer, die komplett bergab gehen. Wahrscheinlich hätte ich ihn auch ohne meine Gesäßprobleme nicht einholen können, aber in diesem Fall lasse ich ihn ziehen,(immerhin laufe ich selber ja auch um 3:45 min/km) Am Ende laufe ich mit 30 Sekunden Rückstand als Viertplatzierter ein. Die Zeit: 1:25:48 - Ist halt Cross, sind halt 400 und ein paar Höhenmeter; also keine Aussagekraft. - Eher ist noch zu erwähnen, dass Andreas mir auf der Straße regelmäßig wegläuft.