Montag, 30. Mai 2011

Die vierte Disziplin

So, nun ist es vollbracht. Ich darf mich nun endlich als Triathleten bezeichnen. Ich gebe zu, ein Mini-Schnupper-Triathlon (200m / 12km MTB /3km) war's und es gab nicht einmal eine offizielle Zeitnahme. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich eine Menge Spaß gehabt, und auch einiges für kommend Heldentaten gelernt.
Ich war in einer recht späten Startgruppe eingeteilt, und so konnte ich vor meinem eigenen Start die Schwimmkünste der Konkurrenz bewundern. Uui, da schwimmen etliche noch phantasievoller als ich das zu tun pflege, meine Befürchtung "Last-out-of the-Water" zu werden ist völlig unbegründet. Irgendwann bin ich dann endlich dran, wie bei den anderen Gruppen zuvor wird von der Tribüne runter gezählt. Abstossen, ein paar lockere Kraulzüge, na klappt doch prima. Zunächst bin ich nicht nur nicht Letzter, an der ersten Wende bin ich noch fast mit den Führenden gleich auf, auf der zweiten Bahn schwimme ich aber sicherheitshalber lieber Brust, und da mich nur wenige überholen, bleibe dieser Stilart auch auf den verbleibenden Bahnen treu. Und nun ab in die Wechselzone. Das Wechseln wird auch gern als "die vierte Disziplin" bezeichnet, und sie hat auch ihre Tücken: Die Hose: so, ach ne, doch lieber anders rum ... Ich laufe zu meinem Rad, "Wieso ist hier alles so verschwommen?" - Sch... Brille vergessen, zurück in die Wechselzone, Brille auf, Wieder auf's Rad ... "Ach, guck mal, die anderen haben alle Startnummern, deine liegt immer noch in der Wechselzone" - "Na, ja, geht ja um nix, die werden mich schon nicht rausschmeissen" Die Runden im Homburger Stadtwald sind schön zufahren. Ein, zwei Kurven sind mit etwas Vorsicht anzusteuern, einen etwas knackigereren Anstig gibt's, aber meistens kann man schön Druck auf die Pedale geben. Viel zu schnell sind die 12 Kilometer absolviert, und ich komme in die nächste Wechselzone. Der Herr drückt die Handflächen nach unter, hier wird es wohl etwas eng und ich soll etwas langsamer fahren, also bremse ich leicht ab. Als ich weiter auf ihn zu fahre, stellt er sich mir direkt in den Weg, und dann sehe ich auch das Schild "Hier absteigen!" Vollbremsung, Hinterrad geht hoch, mit etwas Akrobatik gelingt es mir noch einen Sturz zu vermeiden. Die erste freie Abstellmöglichkeit fürs Rad wird genutzt, schnell noch ein Schluck aus der Flasche. Jetzt geht's zu Fuß weiter, die Laufklamotten und Schuhe hatte ich schon auf dem Rad an, also brauche ich keinen Kleiderwechsel mehr. Ich finde es etwas schwierig mein Lauftempo zu finden, da ich schon beim Loslaufen einen recht hohen Puls habe. Jemanden, der auch nur annähernd mein Tempo läuft, gibt es hier ohnehin nicht, und ob meine Endzeit von 47:30 irgend etwas Wert ist kann ich auch nicht beurteilen. Das finde ich dann beim nächsten Triathon in Mörfelden heraus, auf den ich jetzt schon freue.